Zentralkläranlage Abwasserverband Seewinkel

          

             Apetlon                   Illmitz                   Pamhagen        St.Andrä/Zicksee        Wallern

 

Die Funktion der Zentralkläranlage (ZKA)

In der ZKA des Abwasserverband Seewinkel (AWVS) werden die Abwässer der fünf Verbandsgemeinden (Apetlon, Illmitz, Pamhagen mit Pannonia, St. Andrä/Zicksee und Wallern) übernommen und gereinigt. Es werden täglich im Schnitt 3,2 Mio. Liter Abwasser übernommen.

Mechanische Reinigung:

Das in den Verbandsgemeinden gesammelte Abwasser wird von den Hauptpumpwerken (HPW) durch insgesamt 18,74 km lange Druckleitungen (DL) zur ZKA gepumpt. Dabei wird die Abwassermenge jeder Gemeinde in den HPW gemessen. Auf der ZKA gelangt das Abwasser zunächst in das Rechengebäude [2]. Hier werden die groben, festen Inhaltsstoffe aus dem Abwasser entfernt. Mit dem Feinrechen werden alle Teile größer 3 mm entfernt (Plastikteile, Papier, Steine, Lebensmittel, Spielzeuge etc.), entwässert und in Müllcontainern, die vom UDB entsorgt wird, gesammelt. Anschließend werden in einem Sandfang die schweren Sinkstoffe (Sand, Schutt kleiner 3mm) abgeschieden. Der vom Beckengrund abgesaugte Sand wird einer spez. Recyclinganlage (Sandwäscher) zugeführt und für eine Wiederverwertung aufbereitet.

Biologische Reinigung

Das Abwasser gelangt weiter zu den Belebungsbecken (BB) [3]. Zuvor wird die Zulaufwassermenge mittels Venturi-Meßsystem ermittelt. In den BB wird das Wasser mit dem aus der Nachklärung zurückkommendem Rücklaufschlamm (RLS) vermischt. Die mit dem Abwasser ankommenden Mikroorganismen bilden hier große Flocken den sogenannten Belebtschlamm und nehmen die Stoffe des Abwassers für ihre Ernährung auf. Weil diese Mikroorganismen, wie alles Leben, für ihre Arbeit Sauerstoff brauchen, muss das Abwasser ständig umgewälzt und mit Sauerstoff angereichert werden. Die erforderliche Sauerstoffmenge hängt von der Verschmutzung des Wassers ab. Der Sauerstoffgehalt wird ständig gemessen und die Prozessleittechnik steuert die erforderliche Zufuhr mittels sogenannter „Mammutrotoren“. Die Prozesse zur Stickstoff- und Phosphorentfernung laufen simultan (gleichzeitig) in den BB ab. In dieser Reinigungsstufe werden die im Abwasser gelösten Schmutzstoffe, im Wesentlichen Kohlenstoff-, Stickstoff-, und Phosphorverbindungen umgewandelt und aus dem Abwasser entfernt.

Die Schlammflocken setzen sich in den Nachklärbecken (NK) [4] ab. Dieser Absetzvorgang (Sedimentation) geschieht um so schneller, je größer die Schlammflocken sind. Der abgesetzte Schlamm wird als Rücklaufschlamm mit den Schneckenpumpen in die BB zurückgepumpt.

Das Abwasser verbleibt ab dem Austritt aus den DL ca. 60 Stunden in der ZKA.

Das gereinigte Abwasser wird über Zahnschwellen und einer nochmaligen Messung der Menge durch einen verrohrten Kanal DN 800 dem Vorfluter (Zweier Kanal) [8] zugeleitet.

Das geklärte Abwasser des AWVS gelangt über die Vorfluter Zweier Kanal → Einser Kanal Rabnitz → Raab → Donau schlussendlich ins Schwarze Meer.

Schlammlinie

Durch den ständigen Zufluss von Abwasser wird dauernd Schlamm produziert. Das Zuviel an Schlamm wird als Überschussschlamm abgezogen und in den Eindicker (ED) [5] gepumpt. Im ED wird die Trockensubstanz (Feststoffgehalt) erhöht. Der so entstandenen Klärschlamm (KS) wird dem Pressengebäude [6] zugeführt. Hier wird der KS in einer Kammerfilterpresse entwässert und hygienisiert. Der gepresste KS wird für eine spätere Verwertung in der Schlammlagerhalle [7] zwischengelagert.

Der Reinigungsprozess wird durch zahlreiche Messgeräte ständig überwacht und gesteuert, bzw. optimiert. In der Schaltwarte und im Büro laufen alle Daten und Messergebnisse in einem zentralen Leitsystem zusammen und werden weiter in der EDV-Anlage verarbeitet, protokolliert und gesichert.

Eine weitgehende Eigenüberwachung, durch chemische Analyse im Labor [1], sorgt dafür, dass die Reinigungsziele, lt. Vorgaben durch den Wasserrechtsbescheid eingehalten werden. Dabei werden pro Woche ca. 40 Analysen sowohl vom Zulauf, als auch vom Ablauf der ZKA bestimmt. Zweimal pro Woche werden im Zuge der Fremdüberwachung, Proben vom Zulauf und vom Ablauf an die Gewässeraufsicht (Bgld.-LRG) zur Analyse geschickt.

Die Werkstätte [1] ist so ausgerüstet, dass Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten an den Maschinen, Pumpen und Fahrzeugen durchgeführt werden können.